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Dienstag, 23. Oktober 2012

Durch das Jura-Tal bis zur Rhône


Wir haben es geschafft, die ersten 1.000 km sind gemacht!! Es fühlt sich gut an! Noch einmal so viel und wir können die winterliche Sonne im Süden Spaniens genießen.
Die Reise ist natürlich auch anstrengend, meist hängt die Laune auch vom Wetter ab: bei feuchtkaltem Wetter wünschen wir uns nichts mehr als ein warmes Süppchen, bei stürmischen Wind kämpfen wir um jeden Zentimeter unserer Strecke und bei Sonnenschein genießen wir die Fahrt in vollen Zügen.

Wir ziehen es vor, durch die stille und einsame Natur zu fahren. Jedoch ist sie gar nicht so einsam, wie sie auf den ersten Blick erscheint. Im Gegenteil, zur recht später Stund hatten wir schon Besuch von einem Hirsch, einem grunzenden Wildschwein und ganz zu schweigen von den vielen Insekten-, Schnecken- und Spinnenarten, die unser Zelt mit höchster Freude inspizieren kommen.
So schön wie es in der Stille der Natur ist, so sehr konnten wir uns einige Male an der Gastfreundschaft netter Menschen erfreuen. So konnten wir in Mulhouse bei Laeti und Brice unterkommen, in Fourbanne bei Murielle, einer Deutschlehrerin und ihrem Mann Alain, der früher Archäologe war und nun Geschichte unterrichtet. Nach einem anregenden Abendbrot mit reichlich Wein und zahlreichen Geschichten über das Land begleitete uns früh morgens der ältere Sohn Artur ein Stück auf seinem alten Peugeot-Rennrad.
Da Eva immer stärkere Halsschmerzen hatte, die nicht weggehen wollten, entschlossen wir uns, in Dole zwei Tage zu pausieren. Wir wählten ein billiges, aus Containern zusammengesetztes Hotel Formel 1. Es tat gut, sich zu erholen, Steffen spazierte in der Zwischenzeit durch die Stadt und besuchte das Geburtshaus von Louis Pasteur. Nach zwei Tagen ging die Reise quer durchs Land weiter.
25 km vor Lyon, als wir nach einem Schlafplatz suchten, kam uns ein Läufer entgegen. Eric war sehr interessiert an unserer Reise und bot uns sogleich an, bei ihm zu übernachten. Da er erst loslief, besichtigten wir die an der Saône gelegene Stadt Trevoux und nach 1,5 Stunden trafen wir ihn wieder und fuhren seinem Auto hinterher. Es kam ein steiler Berg, wir waren außer Puste und schwitzten sehr...oben angekommen wussten wir, es war die Mühe wert, denn hinter einem riesigen eisernen Tor eröffnete sich uns ein sattgrüner Garten mit Villa und Swimmingpool. Wow, in diesem Haus durften wir nächtigen. Eric ist leidenschaftlicher Sportler, er liebt alle Arten von Fahrradfahren, Klettern, Kajaking, Segeln aber auch Laufen...am Abend gab es wieder tolles Essen und guten Wein.

Gestern machten wir in dem verschlafenen Ort Chaumont Pause, hier wollten wir an der Kirche ein zweites Frühstück einlegen, denn nach 6 Tagen ständigen Fahrens ist ein
 Ruhetag dringend nötig. Wir setzten uns neben einen älteren Herren, der mit seinem Liegerad unterwegs war und auch gerade pausierte. Alexandre stellte sich als sehr kontaktfreudig heraus und wir sprachen über seine zahlreichen Fahrten ins Baltikum. All dies in einem Mix von Französisch, Englisch, Tschechisch und Russisch. Schließlich bot er uns an, die Nacht bei ihm zu verbringen. Der kleine Nachteil: er wohnt 25 km entfernt, in einer Stadt namens Four [Fuur]. An einem Ruhetag sind die 25 km schon zu viel, aber wir ließen uns von dem Gedanken an eine Dusche und Bett anlocken und so strampelten wir dahin. Wir hatten zu tun, die Beine wollten nicht mehr, aber als wir ankamen, waren wir selig. Heiße Dusche, ein Bett ganz allein für uns, frisch bezogen- es duftet wie bei Omi- und unsere ganze stinkige Wäsche durften wir endlich mal waschen. War allerhöchste Zeit, denn nach einem Monat Rumkutschen hatten wir kein einziges sauberes Kleidungsstück mehr. Nun sind wir hier und genießen einen zweiten Tag, nun wirklich den Ruhetag, die Fahrräder sind tief in der Garage vergraben, die sehen das Tageslicht vor morgen früh nicht!

Dienstag, 2. Oktober 2012

Am Wurstberg

Da sind wir nun schon eine Woche unterwegs und endlich bei der nettesten WG der Welt angekommen: Max und seine Crew verwöhnen uns nach allen Regeln der Kunst. Es geht uns sehr gut in Karlsruhe!
Der Weg bis hierhin war auch ziemlich lang und teilweise hatten wir schwer zu treten. Anfangs gab es ziemliche Auf und Abs, in Franken wurde es wieder flacher, später konnten wir sogar ziemlich schnell das Tal herunterdüsen...
Aber nun Schluß mit Worten, wenden wir uns eher den Bildern zu, denn die sagen oftmals mehr als tausend Worte!
Unser erster Reisetag!!!

Eine Nacht bei Schweinfurt, in der Lagerhalle neben einem Kuhstall, unvergesslich und spannend!

Jaja, die Beinlinge rutschen noch...

Unsere erste Couch-Surfing Erfahrung. Marko und Marc, ihr seit echt spitze!!!

In Franken hats überall sehr nette Beschmückungen.

Die Straße wurde plötzlich wellig, oh je, da müssen wir doch glatt nen Stopp einlegen ;)

Eine unvergessliche Zeit im Zelt, versteckt hinter dem Maisfeld...

Morgens halb sieben...

Von wegen im Herbst ists kalt...

Endlich bei Max in Karlsruhe!

Zwei Wurstis am Wurstberg! 15 km Wanderung quasi als Erholung vom ständigen Fahrradfahren ;o)

Max, unser Lieblingsschlagzeuger ;o)